Kostenlose
Testversion

Energielabel

In Polysun kann das Verbundlabel für eine Variante gemäss den EU-Verordnungen 811/2013 und 812/2013 berechnet werden.

Abbildung: Beispiel für ein EU-Energielabel

Das Verbundlabel kann für Systeme mit Raumheizung und / oder Warmwasserbereitung berechnet werden. Für die Raumheizung und die Warmwasserbereitung wird jeweils eine eigene Energieeffizienzklasse berechnet. Die Berechnung ist aus den beigefügten Datenblättern ersichtlich.

Im Menü unter „Resultate/Energielabel“ kann das Verbundlabel direkt angezeigt werden. Dort gibt es auch die Möglichkeit, das Label und die Datenblätter als Grafik zu speichern und zusätzliche Einstellungen vorzunehmen.

Das Verbundlabel kann im Kurz-Report und im professionellen Report angezeigt werden. Im Kurz-Report wird das Label, im professionellen Report das Label und die zugehörigen Datenblätter angezeigt. Ausserdem werden im Abschnitt „Systemübersicht“ die Energieeffizienzklassen für Warmwasserbereitung und Raumheizung angezeigt. Bei den Einstellungen zum Report kann die Anzeige des Labels im Report ein- oder ausgeschaltet werden.

Voraussetzungen für die Berechnung des Verbundlabels

Das Verbundlabel kann nur für bestimmte Systeme berechnet werden:

  1. Das System muss einen Haupt-Wärmeerzeuger mit einer Nennleistung von weniger als 70 kW haben. Der Haupt-Wärmeerzeuger kann ein Kessel, eine Wärmepumpe, ein Blockheizkraftwerk oder ein interner Wärmeerzeuger im Speicher (Heizstab) sein.
  2. Nur für Kessel, die mit Öl, Gas oder elektrisch betrieben werden, gibt es ein Verbundlabel, für Stückholz- oder Pellets-Kessel nicht.
  3. Das System kann einen Zusatz-Wärmeerzeuger enthalten. Der Zusatz-Wärmeerzeuger muss ein Kessel oder ein interner Wärmeerzeuger im Speicher sein. Wenn der Zusatz-Wärmeerzeuger eine Wärmepumpe oder ein Blockheizkraftwerk ist, kann kein Verbundlabel berechnet werden.
  4. Für Systeme mit mehr als zwei Wärmeerzeugern kann kein Verbundlabel berechnet werden.
  5. Das System darf höchstens ein Kollektorfeld mit Solarthermie- oder PVT-Kollektoren enthalten. Wenn das System ein Kollektorfeld enthält, muss es auch einen Speicher enthalten.
  6. Das System darf höchstens drei Speicher enthalten.
  7. Falls das System nur für die Warmwasserbereitung und nicht für die Raumheizung verwendet wird, wird das Verbundlabel nur dann berechnet, wenn der Speicherinhalt weniger als 500 l beträgt.

Berechnung der Energieeffizienzklassen

In die Berechnung der Energieeffizienzklasse für die Raumheizung fliessen ein:

  • die Energieeffizienz des Wärmeerzeugers für die Raumheizung
  • die Klasse der Temperaturregelung
  • falls vorhanden die Energieeffizienz eines Zusatz-Wärmeerzeugers
  • falls vorhanden Kenngrössen zum Kollektor und zum Speicher

In die Berechnung der Energieeffizienzklasse für die Warmwasserbereitung fliessen ein:

  • das gewählte Lastprofil für den Warmwasserverbrauch
  • die Energieeffizienz des Wärmeerzeugers für die Warmwasserbereitung für das gewählte Lastprofil
  • falls vorhanden Kenngrössen zum Kollektor und zum Speicher

Die Kenngrössen zum Speicher sind nur relevant, falls das System ein Kollektorfeld enthält, sonst fliessen sie nicht in die Berechnung mit ein.

Komponenten


Wärmeerzeuger

Vom Wärmeerzeuger fliessen in die Berechnung folgende Kenngrössen ein:

  • Nennleistung
  • Raumheizungs-Energieeffizienz
  • Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz

Die Werte für die Raumheizungs- und die Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz sind Messwerte, die im Katalog eingetragen sein sollten. Falls im Katalog noch keine Messwerte eingetragen sind, werden sie näherungsweise in Polysun berechnet.

Warmwasser Lastprofil

Gemäss EU-Verordnung gibt es 4 Lastprofile, die für die Berechnung des Verbundlabels relevant sind:

Tabelle: Lastprofile gemäss EU-Verordnung

LastprofilZapfleistung
M5.845 kWh/d
L11.655 kWh/d
XL19.07 kWh/d
XXL24.53 kWh/d

Das Lastprofil kann in der Komponente „Warmwasserbedarf“ eingestellt werden. Das Lastprofil kann entweder manuell definiert werden oder automatisch aus dem Jahresbedarf berechnet werden.

Temperaturregelung

Gemäss EU-Verordnung gibt es 8 Klassen für die Temperaturregelung:

Tabelle: Klassen für die Temperaturregelung gemäss EU-Verordnung

KlasseBeschreibungBewertung
IRaumtemperaturregler mit Ein-/Ausschaltfunktion1 %
IIWitterungsgeführter Heizungsregler für modulierende Wärmeerzeuger2 %
IIIWitterungsgeführter Heizungsregler für Wärmeerzeuger mit Ein-/Ausschaltfunktion1.5 %
IVTPI-Raumtemperaturregler für Wärmeerzeuger mit Ein- /Ausschaltfunktion2 %
VModulierender Raumtemperaturregler für modulierende Wärmeerzeuger3 %
VIWitterungsgeführter Heizungsregler und Raumfühler für modulierende Wärmeerzeuger4 %
VIIWitterungsgeführter Heizungsregler und Raumfühler für Wärmeerzeuger mit Ein-/Ausschaltfunktion3.5 %
VIIIMultisensoren-Raumtemperaturregler für modulierende Wärmeerzeuger5 %

Die Temperaturregelung kann bei der direkten Anzeige des Labels unter „Zusätzliche Parameter“ eingestellt werden. Der Standard in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Klasse VI, dies ist die Standard-Voreinstellung.

Speicher

Vom Speicher fliessen in die Berechnung folgende Kenngrössen ein:

  • Speichervolumen
  • Stillstandsverlust

Als Speichervolumen wird normalerweise das Nennvolumen aus dem Speicher-Katalog verwendet. Falls für die Berechnung des Verbundlabels ein davon abweichendes Volumen verwendet werden soll, ist dieses in der Katalog-Spalte „Volumen (Energielabel)“ eingetragen.

Der Stillstandsverlust steht im Speicher-Katalog in der Spalte „Stillstandsverlust“. Es ist der Wärmeverlust des gesamten Speichers in Watt bezogen auf 45 K Temperaturdifferenz zwischen der mittleren Temperatur im Speicher und der Umgebungstemperatur. Dies sollte ein Messwert sein. Wenn im Katalog noch kein Messwert eingetragen ist, wird der Stillstandsverlust aufgrund der Dämmung des Speichers geschätzt.

Kollektor

Vom Kollektorfeld fliessen in die Berechnung folgende Kenngrössen ein:

  • Gesamte Kollektoraperturfläche
  • Optischer Wirkungsgrad η0 bei ΔT ( υM – υL ) = 0 K, mit υM = Mittlere Absorbertemperatur, υL = Umgebungslufttemperatur des Kollektors [°C]
  • Wärmedurchgangskoeffizient a1, bezogen auf die Aperturfläche
  • Temperaturabhängiger Wärmedurchgangskoeffizient a2, bezogen auf die Aperturfläche
  • Winkelfaktor (IAM-Wert) bei 50°

Die Ausrichtung und Neigung des Kollektorfeldes spielen keine Rolle.

Überschrift des Verbundlabels

Die Überschrift des Verbundlabels setzt sich zusammen aus der Handelsmarke (Trademark) und der Anlagenbezeichnung (Model Identifier). Die Handelsmarke kann bei der direkten Anzeige des Verbundlabels unter dem Button „Zusätzliche Parameter“ eingegeben werden. Als Anlagenbezeichnung wird der Name der Variante verwendet.